Prägende Momente – bei Obama und bei dir

hdrIch war ganz berührt heute in der Tageszeitung eine Bilanz von Obamas 8-jähriger Amtszeit zu lesen, unter anderem:
Er habe sich nicht geschämt, vor der Kamera um die Grundschulkinder eines Amoklaufs zu weinen und bei einem Trauergottesdienst zu einem rassistisch motivierten Mord stimmte er in der Kirche der vielen schwarzen Mitglieder „Amazing Grace an. Oder er habe eine gleichberechtigte Elternschaft vorgelebt und sich vor der Kamera zu einem Jungen heruntergebeugt, damit der prüfen kann, ob sich das Präsidentenhaar anfühlt wie seines. Er habe sich auch für internationale Rechtsbrüche seiner Vorgänger entschuldigt.

Rückblick auf das, was dir wichtig war

Wenn wir auf einen Abschnitt zurückschauen – sei es die Zeit mit einem uns nahen Menschen, der Aufenthalt an einem bestimmten Ort, die Tätigkeit in einer Firma oder die Zeit in einer bestimmten Rolle, die wir innehatten – welche solcher prägenden Momente aus dieser Zeit kommen uns dann in den Sinn?

Sind es die netten Gespräche in der Pause oder ein Spaziergang im nahegelegenen Park? Ist es das vertraute Lachen und ein wertschätzender Blick? Ist es eine ehrlich gemeinte Entschuldigung? Sind es die guten Überraschungen, dass alles doch ganz anders kam – trotz einer aussichtslosen Lage oder einem großen Fehler? Sind es die stillen Momente der Übereinstimmung, in denen wir nichts zu sagen brauchten und alles in Ordnung war? Sind es Tränen an besonderen Anlässen? Oder Momente von Entscheidung, wo alles ruhig war und wir kraftvoll, klar und leise wissen, dass eine Zeit vorüber ist und unser Weg weiterführt?

Wenn wir etwas verloren haben

Oft schauen wir zurück und sehen das, was nicht stimmte, das, was uns nicht passte, das, wo wir oder unser Gegenüber versagt haben – vermeintlich.
Oder wir sehen noch heute das, was wir schmerzlich vermissen und gern behalten hätten: wir tragen den Verlust einer Freundschaft, eines Menschen, eines Arbeitsplatzes, einer Rolle noch stets als Wunde in uns. Es schmerzt noch immer.

Ja, es ist so: Verlust braucht Zeit, Zeit für Abschied und Trauer – und er nimmt sich die Zeit, die er braucht. Da gilt es ganz nachsichtig mit uns selbst zu sein. Je mehr wir unsere Tür innerlich öffnen, und mit jedem Atemzug die Gefühle hereinbitten, umso mehr nehmen sie die Einladung an und umso eher nehmen wir wahr, dass der Verlust einen wohlmeinenden Freund mitgebracht hat: den Wandel.

Den Blick heben

Es zeugt von unserer Größe wenn wir dann unseren Blick liebevoll aufrichten – vielleicht mit einem Wohlwollen für das noch stets ziehende, unangenehme Gefühl in uns.
Wir richten den Blick auf und schauen auf die kostbaren, berührenden und prägenden Momente, die wir erlebt haben. – Sie haben unser Herz weich gemacht und Türen geöffnet in dem vergangenen Abschnitt.
Wie gut, wenn wir diese als wirklich prägend, als Kostbarkeiten mitnehmen können!

Mit einem sanften Lächeln können wir feststellen: ja, diese kostbaren Momente sind noch da.
Und das Gute, das ich festgestellt habe: sie bleiben.

Hast du so etwas auch erlebt, wenn du dich an eine wichtige Zeit erinnerst? Oder wie geht es dir dabei?

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