Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal für einen Bratwurst-Wettbewerb werbe. Aber das tue ich heute weiter unten. Und das hat einen ganz besonderen Grund. Ich bin auch durch eine Entwicklung gegangen bis ich merkte – ja, genau dieser Blog heute ist dran!
Wir folgen unseren Werten
Wenn ich auf die Website von diesem Bratwurst-Wettbewerb schaue, dann vergeht es mir als Vegetarierin – oder ich muss einfach nur lachen ;) Jedenfalls klicke ich weg. Aber darunter ist noch eine andere Schicht – und auf die kommt es an, auf diese leise Stimme.
Genau das dürfen wir ja in der heutigen Zeit lernen, dass wir nicht auf die lauten Stimmen draußen und in uns hören!
Wir hören nicht auf die Stimme
– der Angst
– der Lähmung, des Weggehen-Wollens
– der Scham – „was denken die anderen über mich?“
– der eigenen Werte und Prinzipien – z.B. „ich bin für weniger Fleischkonsum!“
Der letzte Punkt ist oft hakelig, genauso wie das Thema Essen an sich – also vegetarisch oder vegan oder nicht auch…
Und vielleicht magst Du jetzt gar nicht weiterlesen. Wenn Du trotzdem neugierig bist, dann hast Du schon eine entscheidende Hürde genommen, Glückwunsch!
Meine Rolle bei spirit plus e.V.
Also: ich habe kürzlich ein sehr persönliches, sehr offenes Interview mit dem Bio-Metzger Roland Prosiegel für spirit plus e.V. geführt. Seit November 2019 bin ich in diesem Verein in den Vorstand gebeten worden – und habe die Aufgabe und Herausforderung angenommen.
Puh, das war auch so ein Schritt ;) Aber ich hatte gemerkt:
Wenn das Leben fragt und in der Ebene „darunter“,
bei dieser leisen Stimme,
gibt es keine Abwehr, sondern nur Stille,
dann ist es dran, dass ich durch die Tür gehe.
Bisher habe ich hier im Blog z.B. noch gar nicht viel über spirit plus e.V. gesprochen. Daran merke ich, dass in mir noch nicht das Vertrauen gewachsen war, das Thema und meine Rolle nach außen in das Umfeld zu bringen, das für diese Verbindung zwischen Innen und Außen steht. Und da gehörst Du auch dazu, wenn Du das jetzt hier liest. Danke für Dein Sein an dieser Stelle!
Also bin ich jetzt im Vorstand von spirit plus e.V. – ein Verein, der vor 20 Jahren von Dr. Joachim Galuska, dem Gründer der Heiligenfeld-Kliniken in Bad Kissingen, ins Leben gerufen wurde. Joachim Galuska ist auch bekannt aus dem Kult-Sachbuch über zukunftsfähige Unternehmen weltweit „Re-Inventing Organizations“ – gibt’s auch auf deutsch.
Wirtschaft und Spiritualität
Wirtschaft wird in den Universitäten gelehrt als per Definition „Verteilung von knappen Gütern“, und es geht um Effizienz und Gewinnmaximierung.
Die eigentliche Weltreligion
in unserem Zeitalter
ist
das herrschende Wirtschaftssystem.
Das sehe ich so – und das ist ernüchternd. Aber es gibt Vorreiter in der Wirtschaft, die sich eine andere Orientierung wünschen. Das, diese Re-Justierung unserer herrschenden Weltreligion ;) will ich gern unterstützen.
Meine erste Priorität, auch in der Wirtschaft, überall, ist die Ausrichtung auf das Große Ganze, auf das Leben selbst.
Ich sage: lasst uns Räume genau dafür schaffen, und uns immer wieder daran er-innern, dass wir eigentlich aus der Fülle kommen, aus dem Großen Ganzen. Und dass alles sich wieder an diesem Großen Ganzen und dem Leben selbst, auf die feine Schwinung der Lebendigkeit darin, ausrichten kann.
Das darf wieder die erste Priorität sein! Und in dem Vertrauen darauf dürfen wir auch unser Leben und Wirken und das Bereitstellen von Gütern und Diensten aufbauen.
Wenn Du magst, schau mal auf die Seite des Vereins spirit plus e.V.
Ich habe in den letzten Monaten auch zoom-Treffen zur Vernetzung für Mitglieder und Interessierte angeboten. Denn es braucht, dass wir merken: etwas anderes ist denkbar, ist erlaubt, ist möglich und machbar.
Ein Vorreiter–Beispiel im Interview
Dass sich gerade Robert Prosiegel als Bio-Metzger meldet und sich für ein Interview als spiritueller Unternehmer bereiterklärt, hat mich selbst schmunzeln lassen. So ist es – ich nehme, was mir das Leben bringt und freue mich daran.
Und ich bin sehr beeindruckt von der Offenheit, der Lebensgeschichte und dem Wandel vom „Saulus zum Paulus“ – vom gewinnorientierten Unternehmer zum spirituell ausgerichteten Menschen und Betriebslenker! Und von seinem Mut, das so in der Tiefe, Hingabe und Klarheit zu leben.
Hier kannst Du unser 23-minütiges Interview hören:
Bratwurst-Wettbewerb und was mich beeindruckt
Wir sind in der Wirtschaft und in unserer Entwicklung jetzt in der Phase, wo wir wählen dürfen: Angst oder Liebe. Oder anders ausgedrückt: Dient etwas der Hinwendung zur oder der Abwendung von der Lebendigkeit?
WIR haben die Wahl.
Deshalb musste ich auch so über diesen Wettbewerb schmunzeln, an dem Robert Prosiegels Betrieb mitmacht: Welcher Metzgerbetrieb fertigt die beste fränkische Bratwurst?
Es geht dabei eben nicht um Großbetriebe und Supermarkt-Fleisch, sondern um kleine, handwerkliche Betriebe. Und bemerkenswert für mich: Robert Prosiegel tritt im Titel nicht einmal als Bio-Betrieb auf! Er ist „einer unter vielen“, nur in der Detail-Beschreibung ist seine Haltung erkennbar.
In einem ganz konventionellen Wettbewerb als gesundes, nachhaltiges, bewusstes Unternehmen mitzumachen ohne genau damit zu werben finde ich schon mutig. Es ist so wie „allein unter Wölfen“ oder undercover oder wie ein trojanisches Pferd ;)
Aber mir wurde klar: genau so zeigt er mir und uns, dass wir heute die Wahl haben.
Wir können wählen:
Wollen wir das, was bisher normal war?
Oder wählen wir Bio als „das neue Normal“?
Also, wenn wir als Gesellschaft schon Fleisch essen, dann will ich doch, dass solche Betriebe wie er künftig den Schweinen ein gutes Leben bieten und ihnen für ihr Leben danken und sie darauf vorbereiten, dass ihre letzte Stunde kommt, und sie sie würdevoll verabschieden.
Ich schreibe das so genau, denn da schauen wir ja oft weg. Und für mich ist Robert Prosiegel jemand, der das anders macht.
Du kannst ihm Deine Stimme in einem Wettbewerb für „normale“ Metzgerbetriebe geben. Und damit Deine Wahl treffen und ein Signal geben.
Hier kannst Du Deine Stimme abgeben: Bratwurst-Wettbewerb
Der Wettbewerb ist bis Sa, 25.7. ausgeschrieben. Um unter den Ersten zu landen sind laut Robert Prosiegel ca. 200 Stimmen erforderlich. Da drücke ich ihm die Daumen ; )
Neue Wirtschaft
Ich wünsche mir viele mutige Pioniere wie Robert Prosiegel. Und viele Menschen, die auch gerade in der Wirtschaft andere Priorität setzen.
Indikator für ein gelingendes neues Unternehmen ist für mich seine Hingabe ans Leben und die Qualität der Verbindung zu all denen, denen es dient. Dem Leben, den Mitarbeitenden, den KundInnen…
Wir alle merken ja schon – es kommen gesellschaftlich so einige Veränderungen auf uns zu – gerade in der Wirtschaft und wie wir arbeiten. Vielleicht magst Du auch Teil davon sein oder bist es längst.
Ich suche z.B. noch Menschen, die ich im Rahmen von spirit plus e.V. als Vorreiter oder als Menschen mit ersten Erfahrungen einladen kann. Mach Dich bemerkbar!
Damit das Neue auch im Bereich Wirtschaft greifbar wird und Hoffnung machen kann.
Verbindende Grüße von
Frederike
….danke , liebe Frederike, daß Du über dieses Thema heute schreibst….und für Dein mutiges Engagement bei dem genannten Verein….. wie wir wirtschaften wollen, wie es Sinn macht, ist für mich auch ein Aspekt des – neuen – Miteinander….und dank Dir erhalten wir erneut wichtige Impulse, Anhaltspunkte, Fragestellungen und auch berührende Vorbilder, wie es gehen könnte….worauf wir achten können…..
Danke, daß Du durch Deine Sichtweise – und Dein Teilen dessen, was Dir wichtig ist – so wertvoll begleitest durch diese bewegegte Wandlungszeit…..
Alles Liebe & Gute zu Dir, weiterhin Freude, Kraft & Mut für Deinen Weg – so schön & wertvoll, von Dir zu lesen 🌈🍀💙🐞
Herzlichst,
Dagmar
Liebe Frederike,
ich bin angenehm überrascht worden durch dieses Interview. Es zeigt mir welch ein Wandel möglich ist. Schön, dass es solche Menschen wie Herrn Prosiegel gibt. Die Antwort auf die Frage nach der Schlachtung, war mir wichtig. Wenn mit dem Tier gut umgegangen wird, dann ist es bereit zu gehen. Und es macht wirklich Sinn, dass dadurch eine positivere Energie entsteht. Doch trotz allem sollte viel weniger Fleisch gegessen werden, weil wir das Ackerland für den Lebensmittelanbau brauchen.
Ich lese deine Texte gerne und kann sehen wie mutig du den Wanderweg gehst.
Alles Gute und weiter so, lieben Gruß von Monika