Wenn Neues aus dem (gefühlten) Nichts entsteht

Ich will etwas mit Dir teilen. Etwas sehr Schönes.

Es beginnt damit, dass ich dachte, alles sei zu Ende.
Dass es nicht weitergeht. – Schweren Herzens gab ich mein inneres Einverständnis dazu. „Es darf zu Ende gehen, wenn es dran ist“, sagte ich. Denn mir wurde bewusst, dass ich bereits alles gegeben hatte. Und dass ich es jetzt nur noch abgeben konnte – das Weitere lag nicht in meiner Hand. Kein einfacher Schritt.
Damit Du es besser nachvollziehen kannst, schreibe ich Dir, worum es geht. Du kannst das übertragen, auf das, was Dir am Herzen liegt und wo Du Deine Energie reingibst.

Mein Herzensprojekt

Bei mir geht es um eine Gruppe, die ich gegründet habe – die Tauberpioniere.
Wir üben wie wir im sozialen Raum eine neue Art von Miteinander in Präsenz leben können, und wie wir Wandel von innen nach außen tragen. Meine Vision ist, dass einige Leuchttürme für das Neue stehen, voneinander wissen und von innen in die Umgebung strahlen.

In der Corona-Zeit habe ich zwei Monate lang wöchentliche Treffen angeboten – online. Es kamen drei, vier, ein kleiner Kern, der sich traf, meist dieselben Gesichter. Die kleinen Treffen taten uns gut. Und doch war da die Frage: „Wo sind die anderen?“ Insgesamt sind wir um die 20.

„Was ist das Schlimmste, das passieren könnte?“

Das wurde ich einmal im Bezug auf diese Gruppe gefragt.
Und ich antwortete damals: „Wenn die Gruppe stirbt.“
Genau damit, mit dieser Befürchtung, wurde ich jetzt konfrontiert.

Einverstanden-Sein mit dem Schlimmsten

Ich habe Energie hereingegeben und wöchentlich die Tür zum Treffen geöffnet, aber anscheinend waren viele in der Corona-Zeit eher mit sich und Ihrem beschäftigt. Teilweise kam es mir so vor, dass gerade in der Krise und in der Gruppe, die mich am längsten kennt, haben wenige auf das Miteinander zurückgeriffen haben. Das hat mich gewundert, ist es doch das, was uns in der Krise eigentlich hilft: dass wir uns zusammenfinden.
Ein Teil von mir hat schließlich schweren Herzens zugestimmt, dass – wenn es dran wäre, dass die Gruppe eingeht, weil ihr Zenit überschritten ist – dass das in Ordnung wäre.

Wie in der Natur: alles hat seine Zeit.
Ich kann die Blüten nicht vom Verblühen abhalten.

Mitten im Nichtwissen

In einer kleinen Gruppe haben wir uns wöchentlich zusammen gefunden. Was wir mitbrachten und erlebten kam uns vor wie ein tiefer Wandlungsprozess. Und ich bin sehr dankbar, dass das in der kleinen Runde in der Corona-Zeit Platz hatte.
Etwas geschah wohl durch das Akzeptieren, dass es so ist wie es ist, und in dem Nichtwissen…. Es kam eine Inspiration in unsere Runde herein!
Die Idee kam auf, dass wir wenn wir uns wieder treffen dürfen, in die Natur, in Bewegung gehen wollen, im Taubertal wandern und z.B. einen von uns besuchen, der lange nicht mehr dabei war.
So waren wir kreativ, Ideen kamen, es machte Freude und der Ideen-Geber übernahm auch den Projekt-Hut und wurde der Ansprechpartner für das Projekt.
Wir ersannen drei Wanderprojekte, zusätzlich zu unseren monatlich geplanten Treffen.
Und wir luden zum ersten im Juni ein – ohne zu wissen, ob wir in kleinem Kreis bleiben würden.

Wandel in Bewegung

„Wandel in Bewegung“ haben wir dieses Wander-Projekt genannt.
Wie gesagt, ich will gern ein Lichtnetz hier im Tal erschaffen, bei dem wir als Gruppe einige Leuchttürme und Lichtpunkte verbinden, indem wir sie besuchen oder voneinander wissen. Und bei dem wir Wandel von A nach B tragen.
Und: so war es: es kamen 15 Menschen und zwei Hunde, und sogar welche, mit denen wir gar nicht gerechnet hatten! Und das Wunderbarste:

Ein co-kreativer Wandeltag

Es wurde ein Mit-Gestalten vieler, vieles spontan und aus dem Moment heraus. Alles erwuchs ganz von selbst. Eine wirklich co-creative Wanderung.

So gab es zum Beispiel spontan eine ¾ h Naturcoaching beim Wandern von einer von uns, die das auch professionell anbietet. Der Weg und die Stimmung inspirierte sie dazu.

Beim Gehen zu Schweigen war so angenehm.
Beim Gehen einfach zu schauen, zu hören, zu lauschen, was ist, tat gut.
Anzuhalten und zu schmecken, zu riechen war besonders.
Immer wieder zu teilen, was wir jeweils wahrnahmen, brachte Verbindung.
Und all das brachte Langsamkeit, Stille, Liebe für die Natur in uns.

Nach der Mittags-Vesper gab es ein spontanes Lach-Yoga von einem aus der Runde. Lachen ist immer wunderbar! Wir standen eh schon im Kreis, und erhielten jeweils mit unserem Nachbarn einen Zettel mit einer inneren Forschungs-Frage, die wir zu zweit auf der nächsten Wegstrecke erkunden durften. Das ergab ganz persönliche Gespräche und Begegnungen.
Und in dem wunderschönen Naturgarten an unserem Ziel schließlich konnten wir uns niederlassen, von der Tochter selbstgebackenen Kuchen essen, im Fluss baden wer mochte oder eine Permakultur-Garten-Führung genießen. Und im Kreis das teilen, was wir alle aus dem Tag mitnahmen bevor einige gingen und andere noch später mit einem Sonnenwend-Ritual, einem vorgelesenen Text und einem Gebet am Feuer abschlossen.
Was für ein reicher Tag!

Das höchste Potential im Sozialen

Ich frage ich mich oft:
Wie kann sich das höchste Potential der Einzelnen UND der Gruppe entfalten?
Wie kann sich das höchste Potential der Einzelnen IN der Gruppe entfalten?

Als Initiatorin, Moderatorin und Einladende kommt es mir häufig so vor, dass es am besten wäre, wenn nicht ich im Zentrum bin und sich alles um mich und das, was ich hereingebe, dreht, sondern wenn wir alle in unserer Selbstermächtigung sind, in einer „group of all leaders“ wie Scott Peck es nett. Denn dann erblühen wir alle.

Das klingt einfacher als es ist.
Es ist ein Stück Weg dahin, dass wir alle an unseren Platz kommen. „An unseren Platz kommen“ heißt für mich, dahin, wo wir am liebsten und besten dienen können.
Und „dienen“ heißt für mich „uns in Liebe entfalten können“.

Denn das ist, wozu wir hier sind: um zu lieben.

Es braucht, dass wir uns in Kreisen und Räumen treffen, in denen unsere Muster, Ängste, Gedanken nicht den Zugang zu unserem Inneren verstellen.

Wenn wir in unserer Mitte sind und aus unserer Präsenz heraus sprechen und handeln, kann sich etwas ordnen und heilen, und es wird auf eine Art einfach.
Diese Räume und Rahmenbedingungen versuche ich zu schaffen.
Ich, wir, üben uns darin, von Treffen zu Treffen.
Der Wandel in Bewegungs-Tag war für mich wie eine Ernte, dass es funktioniert und dass tatsächlich etwas erwächst, das vorher noch gar nicht sichtbar war. Ganz wunder-bar!

Bist Du auch dabei, eine neue Art von Miteinander zu ermöglichen, mit welchen Menschen und in welcher Form auch immer?- Dann sage ich: Respekt!
Denn ich weiß, welcher Weg das ist, und was es bedeutet diesen Raum und das Feld dafür zu halten. Das wurde mir auch bewusst. Zugleich wie schön es ist, wenn die Liebe sich entfalten kann und all das in unser Bewusstsein kommt und gesehen wird.
Schreib gern, wenn Du magst.

Herzliche Grüße an Dich von Frederike

14 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Frideriecke,
    seit Deinem online -Kongress lese ich auch Deine Blogbeiträge mit,Dich mich immer wieder tief berühren….und dafür möchte ich von Herzen Danke sagen, denn Du inspirierst und ermutigst mich damit, auch weiter am neuen, mitfühlenden Miteinander mitzuwirken….
    Die Phasen von Prozessen zu verstehen und anzunehmen, das ist es auch, was mir weiterhilft, dranzubleiben, Gefühle zu fühlen…… im „Medizinrad “ oder dem 5 – Elementemodell der TCM, aber auch im „Lebensradmodell“ fand ich da vertiefende Orientierung. …
    Danke für Dein Engagement, hab einen schönen Sommer und schön, von Dir zu lesen 🌸🍃💚
    Viele Grüße,
    Dagmar

    • Oh, danke, liebe Dagmar!! Das ist ja schön!
      Ja, seit meiner Visionssuche 2016 (sehr empfehlenswert!) bin ich auch mit dem Medizinrad etwas vertraut.
      Aber vor allem kommt Dein Kommentar gerade herein, obwohl ich meinen Blog noch gar nicht per Newsletter angekündigt oder verbreitet habe – So ist er auch ein Geschenk und eine Botschaft des Universums für mich, und ich bin ganz gerührt davon wie das Leben uns antwortet und Zeichen gibt.

      DANK Dir dafür, herzlichst, Frederike

  2. Liebe Birte Friederike,
    dass alles aus dem Nichts heraus entsteht, diese wundervolle Erfahrung habe ich jahrelang gemacht und auf meinem Vagabundenblog (vagabundenblog.wordpress.com ) beschrieben. Ich war davon einfach immer fasziniert. Ich freue mich, jetzt einen Teil meiner Erfahrung damit durch mein Buch „Der Vagabundenblog: Vom Leben ohne Geld“ weitergeben zu können und auch, dass andere Menschen auch diese wunderbare Erfahrung machen können. Danke für deinen Text und liebe Grüße

    • Schön, dass Du Deine Erfahrungen in die Welt gibst, Michelle!
      Es gibt so viele Unsicherheiten im Bezug auf Geld, dass es sehr ermutigend ist, andere Stimmen zu hören.
      Danke dafür, herzlichst, Frederike

  3. Ein Zukunftsmodell
    Die Corona-Krise hat überdeutlich gemacht: Das globale Wirtschafts- und Gesellschafts-system ist weder gegenwartstauglich noch zukunftsfähig. Dennoch ist die Sehnsucht nach einer Rückkehr zum „Normalzustand“ groß, denn die Pandemie belastet uns alle auf verschiedene Arten. Doch wir sollten nicht vergessen: Der „Normalzustand“ ist kein erstrebenswertes Ziel. Wir brauchen ein anderes Modell.
    Corona hat das ganze Wirtschaftsleben durcheinander gebracht. Täglich treffen die Regierenden neue Entscheidungen, um entstehende Finanzprobleme bei Personengruppen Unterstützung zu gewähren. Nachdem sich nun die schwarze Null in eine Geldflut gewandelt hat, soll damit die Wirtschaft vor vielen Zusammenbrüchen geschützt werden. Man möchte sie so erhalten, wie sie vor Corona verlassen wurde. Die Regenten wollen mit Geld jede Hilfe leisten, sogar Prämien sollen gestützt werden. Es zeugt von den Bedenken, dass nach Ende Corona ein großer Einbruch der Wirtschaft bevorsteht, daher diese Großzügigkeit. Dann tauchen auch noch Ausdrücke wie Wiederaufbau-Programm auf, die zeigen, dass nicht ein Gedanke an die Klimaprobleme im Vordergrund steht.
    Die BRD und auch die EU soll wieder in den „Normalzustand“ zurückkehren oder zumindest vor finanziellen Zusammenbrüchen gerettet werden, wobei das nötige Gemeinschaftsdenken schon länger eine Fehlanzeige ist. Anscheinend möchte jeder, der etwas zu sagen hat, den anderen bei der Geldmenge noch übertreffen.
    Bei vielen Treffen wird vereinbart, wie die gerade anstehenden Detail-Probleme nur durch weitere Geldschöpfungen zu lösen sind. Und anscheinend lassen sich Probleme nur mit Geld lösen. Das Problem dabei ist nur, dass es sich bei der Geldgewinnung um Schuldgeld handelt, das eines Tages getilgt werden muss. Man belastet die nächste Generation, aber darüber spricht man nicht. Da hat man Schwierigkeiten geschaffen, die sich sehr viel später sehr negativ auswirken werden.
    Im Augenblick zeigt das heutige Geldsystem sein wahres Gesicht. Statt alle Kraft auf die Klimarettung zu setzen, wird versucht, die Wirtschaft egal wie wieder zur „Normalität“ zurückzuführen. Dabei kommt es nicht darauf an, was gefertigt wird, Hauptsache ist, dass die Wirtschaft brummt. So soll dann über Steuern wieder Geld in die Staatskasse kommen. Ist das nicht ein wenig engstirnig.
    Dabei sind es zur Zeit die Banken und auch die Europäische Zentralbank, die augenblicklich auch vor einem Crash stehen und dabei auch keine Lösung parat haben, so steht das gesamte Finanzsystem auf sehr wackeligen Füßen. Das ist also zusätzlich eine Gefahr, die nicht einmal von den Medien erwähnt wird. Da werden Konjunkturprogramme, auch unter dem schönen Namen Wiederaufbauprogramm aufgelegt, nicht um Mängel zu beseitigen, nein, nur dass wieder Geld in die Staatskasse gespült wird. Und mit den Programmen stützt man nur die Industrie. Dabei gehören auch Börsen und Aktien abgeschafft, sie waren immer nur die Spielwiese der Wohlhabenden. Sie sind mitverantwortlich für die Ausbeutung von Mensch, Natur und Umwelt. Dieses so unsinnige und schädliches Verhalten passt nicht mehr in die heutige Zeit. Nur mit mehr Vernunft darf der Spezies Mensch noch ein Dasein zugestanden werden.
    Und deshalb muss schnellstens ein Umsteuern einsetzen. Ein anderes Geldsystem (z.Bsp. MMT) zusammen mit dem bedingungslosem Grundeinkommen wäre dagegen in der Lage, solche Probleme ganz unkompliziert zu lösen. Alle Beschäftigten wären wegen einer Pandemie doch durch das BGE nicht in eine prekäre Finanzsituation geraten. Das BGE stützt dann weiterhin alle Beteiligten ,ohne dass ein Zusatzaufwand erforderlich wäre. Dann sind auch Firmen nicht gezwungen, aus diesem Grund Konkurs anzumelden. So wird auch bei einer Pandemie kein Problem entstehen.Wenn also im besseren Geldsystem über Steuern dann die großen Energie-Verschwender in ihre Schranken gewiesen werden, dann hätten Steuern hier den Namen Steuern verdient. Hier können finanzielle Mittel greifen, um die Klimakrise anzupacken. Dazu gehören auch Veränderungen, um den Lebensunterhalt aller nachhaltiger zu gestalten.Gleichzeitig stände durch das BGE der Zusammenhalt von Familie und Gesellschaft wieder im Vordergrund.
    Und hier können die Erkenntnisse über die Einschränkungen wegen Corona sehr hilfreich sein, sie zeigen schon mögliche Wege auf, die zum Schutz des Klimas so nötig sind. Warum brauchen wir Wirtschaftswachstum, welch ein Vorteil, wenn im Vollgeldsystem gearbeitet wird, um Probleme zu lösen, aber nicht, um mit Steuern die Staatskasse zu füllen. Hier zeigt sich der große Vorteil des MMT-Systems, da das Geld vom Staat direkt erzeugt wird und alle Steuern nur noch der Geldabschöpfung dienen. Steuern sind dann hilfreich, um gerade die extremen Schädigungen von Erde und Natur einzuschränken.
    Jedes Land muss natürlich Eigentümer einer eigenen Währung sein, jedes Land darf nur für die eigene Geldschöpfung verantwortlich sein. Die heutige Gemeinschaftswährung des Euro war von Beginn an mit Problemen behaftet und stürzte Südeuropa in große Schwierigkeiten. Keiner möchte gern die Schulden eines Anderen übernehmen. Bankenrettungen wären nicht nötig, da Banken nur zu Verwaltern von Geld geworden sind, sie dürfen selbst kein Geld erschaffen, damit haben Spekulationen ein Ende.
    Mit der direkte Demokratie kommt der Wille des Volkes Wille zum Tragen, die Machtkämpfe der Parteien nehmen viel Zeit in Anspruch, Spenden beeinflussen Entscheidungen. Die großen Unternehmen in den Händen Weniger müssen durch Genossenschaften ersetzt werden, wobei die Mitarbeiter auch Mitinhaber sind. Firmen sind dann nicht zur Gewinnmaximierung verdammt, sondern haben die Aufgabe, notwendige Leistungen zur Versorgung aller zu erbringen. Welch ein Fortschritt, wenn Firmen wegen finanzieller Probleme nicht mehr gerettet werden müssen. Welch ein Fortschritt, wenn der Inhaber nicht eine Firma einfach schließen oder verlagern kann, Inhaber sind dann ja alle Mitarbeiter. Firmen können nicht mehr pleite gehen, da bei einem Umsatzeinbruch eben alle Firmenmitglieder ihre Ansprüche einschränken können. Endlich würde dem Geld nicht mehr die Beachtung von heute, sondern allein als ein Hilfsmittel angesehen werden. Dann ist es auch unnötig, Arbeitsplätze zu schaffen, Arbeit gibt es genug.
    Alles das kann man als Utopie abtun, nur dann werden die entstehenden Schäden ein Ausmaß annehmen, die irreparabel sind. Aber ein wenig Nachdenken sollte hilfreich sein. Man braucht nur einmal den Vorhersagen der Wissenschaftler folgen. Ein Ändern ist doch möglich, wenn endlich erkannt wird, wie viel Unglück gerade dieses Geldsystems in die Welt gebracht hat, wie viel Abhängigkeiten und Sklaventum geschaffen wurde. Wie viel Menschen leben unter unsagbaren Zuständen. Das heutige Geld schafft Superreiche, deren Luxus in keinem Verhältnis zu ihrer Leistung steht. Ob wir wollen oder nicht, wir sind mitverantwortlich für diese unzumutbaren Zustände, die immer noch herrschen. Und es ist das Geldsystem, das menschengemacht und mit so wenig Aufwand geändert werden kann.
    Jeder Einzelne ist deshalb gefordert, Verantwortung zu übernehmen, um diese Entwicklungen nicht nur zu stoppen, sondern solche neuen Wege zu beschreiten, die aus der zivilisatorischen Sackgasse führen.

    • Lieber Claus,
      ich lese ein engagiertes und umfangreiches Plädoyer für diverse staatliche Änderungen, wenn das richtig bei mir angekommen ist (auch wenn ich MMT erst nachschlagen musste).

      In der Tat ist es gut, dass wir hinschauen und naive Fragen stellen wie z.B.:
      „Wie funktioniert unser Geldsystem (oder unsere Demokratie/unser Bildungssystem/….) eigentlich?“

      Denn dann können wir fragen:
      „Was heißt das?“ Und: „Wollen wir das?“

      Und was mir immer mehr bewusst wird:
      zwischen der Frage und einer möglichen Antwort… liegt eben genau jener Raum, den ich erlebe und beschreibe.
      Der Raum des Spürens, des Unangenehmen, des Mitfühlens. Und der Raum des Nichtwissens. Dort entsteht Verbindung, zueinander und zum Größeren.
      Dort kann das Neue hineinkommen.

      Mir kommt gerade Rumis Zitat in den Sinn:
      „Jenseits von richtig und falsch liegt ein weites Feld
      – hier lass uns treffen.“

      Herzlichst, Frederike

  4. Liebe Birte Frederike,
    ich kann Dein Erleben mit Deiner Herzensgruppe sehr gut nachvollziehen, da es mir ebenso erging als Leiterin einer Gruppe, die sich zweiwöchentlich zum ehrlichen Mitteilen traf. Das Feld, was dabei enstand, wenn eine/r von uns ehrlich von seinen Gedanken und Gefühlen sprach und alle anderen demjenigen ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zukommen ließen, war einfach unbeschreiblich schön! Man wusste intuitiv, dass man dort Zuhause ist. Der Kontakt mit den anderen war so leicht und selbstverständlich und doch so achtsam und bewußt- das habe ich bis dahin immer gesucht unter Menschen! Dann kam Corona und es schien mir so, als wäre die Gruppe und jeder Einzelne „in der Versenkung“ verschwunden- mit sich und den Auswirkungen der Krise beschäftigt… ich weiss es nicht. Jeder Versuch der Annäherung – per Mailaustausch oder Zoom wurde gar nicht, oder nur vereinzelt beantwortet! Das war sehr schmerzhaft, aber ich habe mich bewußt hineinbegeben und konnte mein Herz darin öffnen und habe die Gruppe freigegeben. Wie und ob es jetzt weitergeht, ist ungewiss. Es ist eine sehr schöne Freundschaft mit einer Teilnehmerin aus der Gruppe entstanden-wir treffen uns regelmäßig. Für alles weitere bin ich offen und das fühlt sich sehr frei und schön an! Dein Blog passt daher ganz wunderbar zu meinen Erfahrungen und ich danke Dir in diesem Zusammenhang für Dein Wirken! Liebe Grüße und danke für`s Teilen! :rose:

    • Danke, liebe Beate, da bist Du ja durch einen ganz ähnlichen Prozess gegangen.
      Ich und wir alle werden uns langsam bewusst wie kostbar und wunder-bar solche Räume sind, in denen dieses Miteinander-Sein möglich ist.

      Deshalb: fühl Dich gesehen mit diesem so wertvollen Geschenk an das Kollektive, dass Du diese Erfahrung durch diesen Kreis von Menschen überhaupt ermöglicht hast!
      Und dass Du ihn so erwartungsfrei lassen und mit der Trauer sein kannst, zeigt Deine Qualität, ihn auch da halten zu können.

      In großer Verbundenheit, danke fürs Teilen,
      Frederike

  5. hallo liebe Frederike,
    danke das du dieses Erlebnis mit mir geteilt hast. Ich finde es sehr ermutigend was ich von dir so lese.
    Leider bin ich ein depressiver Pessimist und wenn ich etwas mit dir teile, dann (bislang jedenfalls) nur in meinem Kopf.
    Natürlich kann etwas wundersames passieren, ich kann auch auf die Nase fallen oder noch schlimmer 6 Richtige im Lotto gewinnen (ob das einer versteht??) .
    Und da ist sie wieder meine Angst, die mich von so vielem fernhält.
    Ich wünsche dir und deinen Mitstreitern auf jeden Fall viel Erfolg , wenn ich auch persönlich nicht daran glaube.
    eine gute Zeit
    Michael

    • Lieber Michael,
      wow – da ist ja schon gerade etwas Wundersames passiert…! Du hast etwas von Dir geteilt.
      Dieses Etwas ist nicht wie Du schreibst bislang nur in Deinem Kopf geblieben!

      Und – ich habe es, ich habe Dich gehört.

      Aufrichtigen Dank
      von Frederike

  6. …..danke Euch allen aus tiefstem Herzen für Eure Kommentare – und Dir, liebe Frederike, für Deine Antworten…..für Diesen Raum der Begegnung, welcher dadurch entsteht,wo ich so viel lernen kann….💕💚
    Danke für das Feine, Zarte, das mitschwingt….gerade das bewirkt gefühlt so vieles….
    Alles Liebe,
    Dagmar

  7. Ich geniesse gerade….
    die vielen wunderbaren gefühlvollen
    feinen
    zarten
    ermutigenden
    wertvollen
    WORTE
    Herzensdank an ALLE für‘s TEILEN🙏🍀❤️

  8. Liebe Frederike,
    So wie das hier beschrieben ist, liest sich das wirklich wunderbar! Und das war/ ist es offensichtlich auch. Ich bekomme richtig Lust mitzumachen. :-) <3
    – Vor ein paar Jahren war ich Teil eines Projekts (eines Experiments) in einer Gruppe am Niederrhein, das in eine ähnliche Richtung zielte … Gemeinsames, WIR-Gefühl usw. … 3 Jahre war ich dabei. Der große Unterschied: Es gab/ gibt ziemlich rigide Strukturen und somit wenig Raum für flexible Alternativen, und eine Person – die Initiatorin, eine Psychotherapeutin – die immer (im Hintergrund) über allem stand. Für mich ist heute eindeutig klar : Das Experiment ist gescheitert. Die, die heute noch dabei sind, sehen das sicher anders. – Weshalb ich das schreibe? – Weil: Manchmal gibt es die besten Vorsätze, aber "wir" (wer auch immer) sind manchmal einfach nicht in der Lage, sie umzusetzen (z.B. weil kein wirklich idealistischer Ansatz dahintersteckt (? – ich zieh es vor, hier nicht gleich von fehlender Liebe zu sprechen?) oder weil so einige doch eher ihr eigenes Ding machen wollen (? wir sind und bleiben nun mal Menschen) . Und nur weil da jemand ist, der Titel und Charisma hat und vllt. Bücher geschrieben hat und Vorträge hält, heisst das noch lange nicht, dass diese Person wirklich kompetent ist für das was als Projekt im Raum steht.
    Wie erkennen wir, wann eigentich nur WASSER GEPREDIGT und dann doch WEIN GETRUNKEN wird? – Auch das ist im Grunde kein Geheimnis: Wenn wir ACHTSAM sind und auch WACHSAM und wenn erlaubt ist, auch das anzusprechen, was sich für den einen oder die andere nicht stimmig anfühlt; auch das gehört ja zum Zusammensein, Zusammenleben dazu, oder?
    (Das war z.B. in unserer Gruppe damals nur sehr bedingt gestattet, da Kritik grundsätzlich (und allesn Ernstes) als etwas Destruktives angesehen wurde).
    Lange Zeit habe ich versucht, auf gewisse Widersprüche aufmerksam zu machen, um das eine oder andere evtl zu ändern …. Aber irgendwann war klar: Es war Zeit, zu gehen. Und es fühlte sich gut und stimmig an.
    Das war jetzt ein nicht so ermutigender Erfahrungsbericht – sorry. Um so mehr schätze ich es, wenn ich dann doch mal auf Menschen stoße, wie Frederike, bei denen doch recht unerwartet (in unserer kalten Zeit) soviel Mitfühlendes und "Zartes" (wie Dagmar es nennt) zu spüren ist und nicht diese (für meine Wahrnehmung oft übertriebene) Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung, wobei ich mich fühle, wie nach drei süßem Nougatcreme-Teilchen …. einfach ziemlich schlecht. ;-)
    Lieben Dank, Frederike, und ganz herzliche Grüße

    • Lieber Dietmar,
      danke für Deine wertvollen Anmerkungen.
      Du stellst eine ganz zentrale Frage:
      Wie erkennen wir, wann eigentich nur WASSER GEPREDIGT und dann doch WEIN GETRUNKEN wird?

      Ja, genau das ist jetzt aus meiner Sicht unsere Lernaufgabe in dieser Phase. Welcher Stimme folge ich?
      In mir selber und im Außen.
      Und: das, was sich stimmig anfühlt, kann mir sehr vertraut sein.
      Aber ist es auch das, was mich in meine innere Lebendigkeit, in meine Berührbarkeit, meine Verbindung mit dem Großen Ganzen bringt?

      Danke für den Hinweis darauf!
      Herzlichst, Frederike

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