Wünschst Du Dir auch Wandel?

Ich jedenfalls habe mir immer einen Wandel gewünscht. Und ich wollte beitragen zu einer besseren Welt. Das hat mich in die Wandelbewegung geführt – eine Szene von Menschen, denen es ähnlich geht.
Schließlich wurde mir klar: Der Wandel kann nur IN mir stattfinden.
Daraufhin wollte ich jahrelang individuelle und kollektive Erfahrungen und Traumata wandeln.
Und dann musste ich mir eingestehen: Ich kann die Natur, die Welt nicht retten.
Wahr, aber ernüchternd.
Und von dieser Wahrheit hatte mich mein Wandel-Willen bis dahin abgehalten. Als ich das anerkannte fiel vieles von mir ab.
Und ich realisierte: Selbst wenn jedes Seminar, das ich besucht hatte, scheinbar lohnend gewesen war, jede Methode erstmal hilfreich und jeder Schritt zunächst befreiend, so bemerkte ich in der Gesamtschau stets eine Pendelbewegung:
Kurze Erleichterung, dann ging wieder ein Suchen los – und mit einer neuen, scheinbar hilfreichen Methode wieder von vorne los.
Wandelwunsch -> Suchen –> Methode –> Erleichterung –> Wandelwunsch -> Suchen –> Methode –> Erleichterung ->…..
Ohne ein wirkliches, finales Ankommen.

Ich hielt inne

Wie lange wollte ich noch weitersuchen?
Mich entwickeln und eins nach dem anderen ausprobieren?
Sollte das der Sinn von allem sein?
Sollte ich bis an mein Lebensende einer stets neuen Karotte nachstreben?

Der Rest meines Lebens begann vor 2 Jahren, als ich bereit war innezuhalten,
und mich und alles Bisherige zur Disposition zu stellen und dabei Gott bat, das Ruder meines Lebens zu übernehmen – komplett.
Und er zeigte mir Jesus, als meine Tür in ein neues Leben.
Weil dieser mich dort abholte, wo ich war – im Machen-Wollen, aber eben nicht bei Gott.

Die Wahrheit

Inzwischen sehe ich: es geht in Wahrheit nicht um die alte Erde, sondern um eine neue Schöpfung – deren Teil ich sein darf. Und es geht sogar um eine neue Erde, die Gott uns mehrfach ankündigt.

Außerdem geht es nicht um Heilung, sondern um Heiligung. Das ist viel mehr als Heilung – bedeutet es doch, dass Gott daran liegt, und er ankündigt, dass wir ihm gleich gemacht werden. Denn wir sind als sein Ebenbild geschaffen – und genau dazu möchte er uns wieder machen. Nur noch sind wir das längst nicht, so abgeirrt und selbstverliebt wie wir sind.
Aber indem er Jesus in uns sieht, der für uns vor Gott bürgt und der unsere Verirrungen auf sich nimmt, sieht Gott nicht uns, sondern Jesus in uns. Natürlich, das ist vorausgesetzt, dass wir Jesus als unseren Bürgen und Erlöser unserer Abirrungen von Gott angenommen haben. Und somit Jesus in unserem Herzen das Regime übernommen hat und in uns wirkt.
Dann sieht Gott sich selbst, sein Wesen, in uns, wenn er auf uns schaut!
Das ist wirklich groß.

Woher weiß ich das?

Weil es Gottes eigene Aussage ist. Und Gott lügt ja nicht – das kann er ja gar nicht, weil das ihm wesens-uneigen ist ;-)
Er hat gesagt, dass die Bibel sein lebendiges Wort ist, also dass es über die Zeiten hinweg von ihm erfüllt ist und er durch die Texte an uns wirkt, beim Lesen sogar wie mit einem Schwert Gut von Böse in unserem Herzen getrennt werden und dass das, was in diesem Buch der Bücher steht, wahr ist, weil Gott wahr ist.
Und dass er dort voraussagt, was geschehen wird. Die Bibel ist voller Prophezeihungen und Verheißungen. Und: sie sind ausahmslos bisher eingetreten sind. Das hat der schweizer Bibelforscher Roger Liebi genauer untersucht.
Zu Jesus Christus gibt es z.B. hunderte von Prophezeihungen im Alten Testament, die sich alle erfüllt haben. Ja, das ganze Alte Testament dreht sich um ihn und deutet auf ihn hin. Jesus als unsere Tür zu Gott ist im Zentrum des Alten wie auch des Neuen Testaments.
Das also gibt uns Sicherheit.

Wer ist im Mittelpunkt?

Es ist eine Täuschung zu meinen, dass ich in „mein Schöpferbewusstsein“ kommen möge. Das lässt mich nämlich in der Angst um mein Dasein bleiben, denn dann bin ich im Mittelpunkt meines Weltbildes. Und das kann nur wackeln und anstrengend sein und auf Sand gebaut sein. Dann habe ich zurecht eine (unbewusste) Angst und muss sorgenvoll in die Welt blicken, oder immer im Machen, Leisten und im Pendeln zwischen Anstrengen und Entspannen bleiben.
Dauerhafter Frieden und innere Sicherheit ist das nicht.

 

Mein Weg – als Video

Ich habe in den letzten Blogbeiträgen einiges zu meinem Weg geschrieben.
Hier findest Du ein Interview, geführt von Anne Sono, auf youtube dazu (51 min):
– wie mein gefühltes „anders-Sein“ eine lange Suche bedeutete
– wie Gott mich dabei führte
– warum es für mich ein Unterschied machte, auf Jesus zu treffen
– inwiefern es für mich hilfreich ist, mit Gleichgesinnten, sprich einer Gemeinde unterwegs zu sein
– welche innere Verwandlung in mir geschieht

Jesus Christus als Tabu in der Spiritualität?

Vielleicht geht es Dir wir mir: Du kommst aus einem christlichen Elternhaus und hast Dich dann irgendwann der Spiritualität zugewandt als Du in der Kirche nicht gefunden hast, was Du gesucht hast: eine lebendige, liebende Beziehung zum Göttlichen, zu Gott.
Auch ich bin auf eine jahrzehntelange spirituelle Suche gegangen. Ich entdeckte Achtsamkeit, Meditation, den Buddhismus, Jahreszeitenfeste, Schamanisches, die Natur als göttlich und vieles andere. In dieser Zeit war es mir schon fast unangenehm, wenn über Jesus gesprochen wurde. Obwohl ich von ihm als Gottes Sohn wusste, war er für mich der Sterbende, mit dem ich Schuld und eine Schwere verband. Das war für mich wenig attraktiv. Weiterlesen

Von welchem Gott sprechen wir?

Ich habe vor einer Weile eine wunderbare Frau begleitet, die einen sehr guten Draht „nach oben“ hat. Sie lebt Wandel in ihrem Umfeld, ist naturnah und spürt sehr fein. Die Beziehung zu ihren Kindern und Mann ist von Dankbarkeit und Offenheit geprägt.

Als wir wegen eine Frage wie sie sich weiter orientieren könnte, gemeinsam schauten, bat ich sie, sich mit dieser Frage an Gott, Jesus oder ihre spirituelle Führung zu wenden.
Sie sah ein helles Licht, eine helle Lichtquelle, konnte ihre Frage stellen und bekam positive, bestärkende Antworten.
Soweit, so gut.
Aber es geht weiter: Die Atmosphäre, die sie schilderte, hatte für mich nichts von einer Begegnung mit Gott wie ich sie kenne. Etwas fehlte, die Atmosphäre war merkwürdig…. Die Antworten kamen mir wie ein Einlullen vor. Weiterlesen

Umkehren oder Weitermachen?

Ich persönlich meine inzwischen, dass wir in einer gottlosen Welt leben, und dass diese Trennung von Gott der Grund ist, warum wir in der Welt so viel Leid vorfinden.
Warum ist das so? Könnte Gott das nicht einfach ändern, wenn er wollte?

Für Gott ist es nicht so einfach, die Einheit von Mensch und Gott wieder herzustellen, denn da gibt es: unseren freien Willen. Und den will er natürlich als liebender Gott beachten. Das können alle Eltern nachvollziehen….  Und natürlich gibt es auch einen göttlichen Plan…

Mit dem freien Willen sind wir Menschen ganz fasziniert unterwegs und entdecken oder gestalten Neues. Und richten uns nach dem, was wir haben: die eigenen Möglichkeiten eben.

Und genau diese eigenen Möglichkeiten
stehen zwischen uns und Gott.

Mein Aha-Erlebnis

Ich lief im letzten Jahr über eine kleine Brücke am Teich, schaute nach unten – und schloss reflexartig meine Augen, weil es blendete. Die Sonne. – Oder nein, huch, das Helle kam von unten: ihr Spiegelbild! Es war fast gleich hell wie die Sonne selbst. Aber das war nicht die echte Quelle, sondern ein Abbild, eine Täuschung.

Genauso ging es mir lange – eigentlich die letzten Jahrzehnte war ich auf der Suche nach der Quelle, dem Licht, der Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Ich habe viele Sonnen-Spiegelbilder gefunden. Ob es nun Methoden, Seminare, Ausbildungen, Spiritualität, Bücher waren, egal was. Oder meine Selbstverwirklichung und meine eigene Schöpferkraft, die ich durch Projekte, Gruppen, Reisen, berufliche Erfahrungen lebte. – Sie haben meine Sehnsucht nie endgültig gestillt, denn ich habe letztlich immer weiter gesucht. Weiterlesen

Das Ende meiner Suche

Es begann vor mehr als 25 Jahren. Die Suche nach mir selbst. Überall habe ich geschaut: Kirche, Gespräch, Therapie, Ausbildungen, Gruppen, Ahnen, Theater, Tanz, Spiritualität, Mystik, Natur, andere Leben, Trauma, Erwachen.
Immer gab es noch mehr…. auf all das hatte ich zuletzt keine Lust mehr.

Letzten Sommer merkte ich: „Jetzt darf es endlich gut sein!“

Natürlich gibt es geniale Methoden…. so wirksam und so hilfreich! Aber ich merkte: es ging ständig weiter, wie eine Karotte vor der Nase. Damit durfte jetzt Schluss sein. Auch das Einssein, das Erwachen war für mich noch nicht das Ende. Es löste zwar die Illusion und innere Verklebungen, aber war bezugs-los, irgendwas fehlte.

Dieses Mal ließ ich mir nicht einreden, dass es nur noch diese und jene Methode, Heilung, diesen neuen Ansatz brauchte…. Alles hatte immer noch einen Geschmack von etwas Defizitärem, eine Pseudo-Lösung. – Jetzt wollte ich Neuland, eine neue Ebene, raus aus der Matrix.
Ich verordnete mir deshalb Mitte letzten Jahres eine innere Pause. Weiterlesen

„Waking Up & Growing Up“ Ken Wilber – mein Gespräch mit dem Filmemacher

Ich durfte mit dem Filmemacher und Gründer von „Wege zum Selbst“ Ramon Pachernegg ein Interview-Gespräch führen über die letzten 10 Jahre seiner spirituellen Reise und seines geistigen Erwachens, und welche Rolle Ken Wilber dabei spielte.
Du findest unsere Aufzeichnung unten oder hier

Vorab zu unserer Begegnung schon hat mich erheitert und neugierig gemacht, dass Ramon mir auf eine Frage ganz lapidar antwortete:

„Meine spirituelle Suche ist eigentlich vorbei
Es geht jetzt um die Konsequenzen, die sich daraus ergeben
und die Umsetzung in den ganz praktischen Alltag…“
Ramon Pachernegg

Ramon hat erlebt wie durch Ken Wilber alles einfach wird, wie seine Denkschleifen, seine innere Suche und die Unruhe im Verstand zur Ruhe kamen. Das will er gern anderen Menschen zugänglich machen.
Wir beide führen ein 52 minütiges Interview-Gespräch über seinen Film „Waking Up & Growing Up“, wie Ramons eigene Bewusstseins-Entwicklung aussah und wie sie ihn verändert hat. Weiterlesen

Selbstermächtigung + Trauma + Kulturwandel

Ich habe diesen Sommer zweierlei verstanden – nämlich, dass es Zeit wird, mich von meiner inneren Opferrolle zu verabschieden. Und ich habe verstanden, dass die Eisberge uns wie ein Spiegel zeigen, was eigentlich unser Job wäre: unsere inneren Eisberge zu schmelzen.

Abschied von der Opferrolle

Es begann damit, dass ich tief in mir merkte: ich hänge innerlich in meiner Entwicklung und komme nicht weiter, ich kreisele oder stehe noch auf der Bremse.

Also hielt ich inne und gestand es mir ein, dass es so ist wie es ist.
Nicht so rühmlich…aber jedenfalls ehrlich ;)

Dann kam in mir eine Entschiedenheit: „So will ich es nicht mehr! Ich habe mich lange genug in einer inneren Schleife gedreht – jetzt darf es enden und sich ändern!
Es blieb nur die offene Frage: wie…..? Weiterlesen

Spirituell wirtschaften und Bratwurst…?

Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal für einen Bratwurst-Wettbewerb werbe. Aber das tue ich heute weiter unten. Und das hat einen ganz besonderen Grund. Ich bin auch durch eine Entwicklung gegangen bis ich merkte – ja, genau dieser Blog heute ist dran!

Wir folgen unseren Werten

Wenn ich auf die Website von diesem Bratwurst-Wettbewerb schaue, dann vergeht es mir als Vegetarierin – oder ich muss einfach nur lachen ;) Jedenfalls klicke ich weg. Aber darunter ist noch eine andere Schicht – und auf die kommt es an, auf diese leise Stimme.
Genau das dürfen wir ja in der heutigen Zeit lernen, dass wir nicht auf die lauten Stimmen draußen und in uns hören!

Wir hören nicht auf die Stimme
– der Angst
– der Lähmung, des Weggehen-Wollens
– der Scham – „was denken die anderen über mich?“
– der eigenen Werte und Prinzipien – z.B. „ich bin für weniger Fleischkonsum!“

Der letzte Punkt ist oft hakelig, genauso wie das Thema Essen an sich – also vegetarisch oder vegan oder nicht auch…
Und vielleicht magst Du jetzt gar nicht weiterlesen. Weiterlesen

Wenn Neues aus dem (gefühlten) Nichts entsteht

Ich will etwas mit Dir teilen. Etwas sehr Schönes.

Es beginnt damit, dass ich dachte, alles sei zu Ende.
Dass es nicht weitergeht. – Schweren Herzens gab ich mein inneres Einverständnis dazu. „Es darf zu Ende gehen, wenn es dran ist“, sagte ich. Denn mir wurde bewusst, dass ich bereits alles gegeben hatte. Und dass ich es jetzt nur noch abgeben konnte – das Weitere lag nicht in meiner Hand. Kein einfacher Schritt.
Damit Du es besser nachvollziehen kannst, schreibe ich Dir, worum es geht. Du kannst das übertragen, auf das, was Dir am Herzen liegt und wo Du Deine Energie reingibst.

Mein Herzensprojekt

Bei mir geht es um eine Gruppe, die ich gegründet habe – die Tauberpioniere.
Wir üben wie wir im sozialen Raum eine neue Art von Miteinander in Präsenz leben können, und wie wir Wandel von innen nach außen tragen. Meine Vision ist, dass einige Leuchttürme für das Neue stehen, voneinander wissen und von innen in die Umgebung strahlen. Weiterlesen

Demos für Würde: unsere Präsenz wandelt

Zeiten des Wandels bedeuten Verunsicherung.
Solche Zeiten hat die Menschheit überstanden, weil sie in Krisen zusammengerückt ist und sich in Kreisen zusammengefunden hat.
Darin zeigt sich dann das Wesentliche: dass wir einander haben. So können wir gemeinsam Neues ermöglichen und erschaffen.

Im Büchlein von Ulrich Schaffer beleuchtet er sehr gut die Rechte, die die Würde und Selbstbestimmung und das Menschsein ausmachen. Deshalb habe ich es als Titelfoto gewählt.
Rechte „haben“ ist wichtig – sie auch zu leben, in einem wirklichen „Sein“, darum geht es für mich in der jetzigen Phase.
Vom Haben zum Sein.
Und das zeigt sich aus meiner Sicht aktuell in der Bewegung, die von innen nach außen beginnt. Weiterlesen

Phönix IN der Asche

Wir werden uns gerade kollektiv bewusst, dass wir lange, lange Zeit ver-rückt waren; jetzt geht es um den Prozess des Zurechtrückens.

Verrückt-Sein

Aus meiner Sicht ist gleich, ob es sich um persönliche oder um aktuelle politisch-gesellschaftliche Themen handelt. Das Innere findet sich im Außen wieder. Wir können es innen ändern, dann zeigt es sich im Außen anders.
Klar, es auch gut, außen zu tun, was zu tun ist. Ich tue außen, was zu tun ist.
Das Eigentliche können wir innen tun – damit ändern wir die Zukunft. Sonst haben wir immer und immer wieder im Außen mit Ähnlichem zu tun, was uns bedrängt, so lange bis wir uns auf das Nadelöhr einlassen.

Ich sage, es geht um einen ähnlichen Prozess im Kollektiven wie im Individuellen. Hier sind Beispiele aus meinen Wegbegleitungen ins Neuland –  jeder Prozess ist dabei einmalig, anders und birgt seine eigene Herausforderung auf dem Weg zur Meisterung!
Weiterlesen

Vom Umschlagen des Pendels

Wenn Du beim Lesen schöne Musik magst – ich habe das hier beim Schreiben gehört:  https://www.youtube.com/

Wir sind mitten drin im Großen Wandel, äußerlich geht es um Corona, aber geht um viel mehr – auf vielen Ebenen….
Für die einen ist es z.B. ein Aufstieg und Grund zur Freude, für die anderen ein Streit um Macht und Einfluss hinter den Kulissen. Wir bekommen eine große Menge Deutungsoptionen angeboten oder auch mit vielem, das uns ängstigt. Auch all dieser Fülle dürfen wir umgehen lernen.
Worauf ich persönlich jeweils achte, bei jedem Youtube Video, das ich schaue, ist:
was passiert mit meiner Energie? – Bringt es mich zu mir, in meine Mitte, mit welchem Ausdruck auch immer, z.B. Berührung, Ruhe, Trauer, Freude, Überforderung, Energie, Klarheit.
Wenn ich merke, ich habe ein Video geschaut, das extrem in eine Richtung geht und ich bin davon absorbiert, dann schaue ich mir zum Beispiel auch eines an, das in eine andere Richtung geht – um zu spüren: Ich weiß es nicht. Und um die innere Weisheit oder Ausrichtung auf eine andere Ebene in mir anspringen zu lassen und die Kontrolle dahin abzugeben. Nicht immer, aber oft hilft mir das.

Wenn uns Unwohlsein beschleicht

Aktuell werden familiäre und kollektive Erinnerungen an Krisen- und Kriegszeiten wach. Auch ich kam diese Woche vom Einkaufen – und mir war mulmig. Das Gute ist, dass wir endlich fühlen, können, was unsere Eltern, Großeltern, Urgroßeltern nicht fühlen konnten: dass sie z.B.Hunger hatten und Entbehrungen litten und Unsicherheit und Verlust erlebten.

Jetzt darf Frieden werden

Diese Zeit ist eine Zeit der Heilung, und als eine solche Chance dürfen wir sie nutzen:
Wir dürfen endlich den Krieg in uns beenden, der seit Generationen oder seit vielen Leben in uns ist. Wir fühlten ihn bisher oft gar nicht direkt, weil er so „normal“ war, aber in dieser Zeit kommen die Gespenster aus dem Keller wieder zum Vorschein, z.B. wenn wir merken, dass wir aufgrund der neuen Situation innerlich so eine extreme Unruhe in uns spüren oder eine diffuse Angst, etwas nicht Greifbares.
Statt uns dann zu beschäftigen, abzulenken, dürfen wir uns sagen:

Langsam ist das neue Schnell!“

Wir haben ab jetzt die gesellschaftliche Erlaubnis dazu: „Daheim bleiben, bitte!“  Statt zu funktionieren sollen wir bitte auf uns hören, für unsere Gesundheit sorgen.
Wir dürfen innehalten und hinspüren.
So erlösen wir die Gespenster: indem wir sie endlich sehen.

Dilemmata und Unausweichlichkeiten

Das kann sich sehr unangenehm anfühlen: ich selber und einige Menschen aus meinen Gruppen oder Wegbegleitungen kommen aktuell an ganz tiefe Punkte, die mit Unausweichlichkeit zu tun haben – ein Gefühl eines unlösbaren Dilemmas.
Ich hatte z.B. kürzlich: „ich will so gern etwas ermöglichen, doch ich kann es nicht beeinflussen“.

Kennst Du so etwas?
Beschäftigt Dich vielleicht die bohrende Frage beim Blick in die Medien: „Was ist wahr? Was kann ich noch glauben?“
Oder quält Dich Unausweichlichkeit bei all dem, was gerade kommt: „Wohin, was tun…, wenn meine Freiheit immer mehr eingeschränkt wird?“
Oder bedrückt Dich eine existentielle Sorge: „Was kann ich bezüglich meiner beruflichen Situation tun, wenn ich aktuell gar nichts tun kann?“

Ein Dilemma ist das Tor zum Neuen.
Sei dankbar, wenn Du mitten drin bist!

Ich frage:

  • Was wäre, wenn sich all die Dinge in Dir verdichten – zu genau einem Punkt der Unausweichlichkeit, Unlösbarkeit, Unkontrollierbarkeit?
  • Was, wenn genau das das Tor zu einer neuen Ebene, zu einem neuen Startpunkt ist?

Was, wenn dieser Punkt uns
wieder mit dem Großen Ganzen verbindet
und wir dadurch
den Krieg in uns befrieden?

Es gibt kein Richtig oder Falsch

Wir wollen wissen: wahr oder nicht wahr? Gefährlich oder nicht? Alleine oder verbunden? Gut oder böse? Hoffnungslos oder nicht?
Heutzutage können wir all das nicht beantworten. Es gibt keine eindeutigen Antworten.
Und doch können wir dankbar sein, dass sie uns vielleicht mitten auf diesen Punkt der Unausweichlichkeit bringen.
Die Position „das geht mich nichts an.“  Oder: „Mich betrifft das nicht.“  passt in diesen Tagen nicht mehr – wir sind alle mitten drin im kollektiven Prozess.

Der einzig hilfreiche Weg ist:

Wir halten inne und FÜHLEN – was auch immer in unserer Unruhe aufkommt.
Wir wischen die Gefühle nicht weg.
Wir lassen Betäubung, Ohnmacht, Angst, Überforderung, Wut…alles auftauchen.
Wir atmen.
Wir stellen uns allem. Erstmalig vielleicht.
Wir stehen mitten in einem inneren Sturm.
Welch ein Sturm.
Welch ein Feuer.
Wir fragen uns: Kann ich zustimmen, dass es ist wie es ist?
Damit kann ich es erlösen und all das, was war und ist, an eine größere Macht abgeben.

Was wäre,
wenn die Tafel dadurch wieder weiß wird?
wenn DAS der Neuanfang wäre?
wenn wir auf diese Art Teil dieses Großen Neubeginns wären?

Vom Umschwingen des Pendels

Wir als Menschheit sind so lange in eine Richtung geschwungen. – Jetzt geht es um einen Richtungswechsel, um eine neue Ebene.
Und dafür muss das Pendel erst einmal in der Mitte zum Stillstand kommen. Damit es dann in einer neuen Richtung los schwingen kann.
So als wäre es die ganze Zeit horizontal zwischen uns und der Welt hier geschwungen – und würde jetzt wieder vertikal zwischen Himmel und Erde schwingen wollen.
Das Pendel schwingt in die natürliche Ordnung zurück. Und wir kommen in die Demut gegenüber allem Leben hinein. Das darf unsere oberste Priorität sein. Immer. Überall. Keine Ausnahme.

Wischen wir die Tafel weiß!
Es darf neu beginnen – nach neuen Spielregeln.

Meine aktuelle Sorge

Meine Sorge ist: dass viele Menschen und die Wirtschaft nach der Pause wieder „back to normal“ in ihren Alltag zurück wollen. Auch jetzt werden von der Regierung schon hektisch „Rettungspakete“ aufgelegt, um das Bestehende zu bewahren. – Solidarität und Hilfe ist ja gut, aber… Kommen wir so im neuen Pendelschlag an?

Ganz ehrlich: nein.

Also braucht es noch mehr Innehalten….Vielfach wird vom Dimensionswechsel gesprochen, der jetzt ansteht.
Aber der Große Wandel ist keine Show, die von selbst abläuft. Wir sind ganz entscheidende Akteure darin. Wir sind sogar DIE Akteure.

Unsere Aktion besteht darin, nichts zu tun:
Wahrnehmen – und zustimmen zu dem, was ist.
In jedem Moment.

Es gibt ein Wort dafür: Präsenz

Ein Leben in steter Präsenz ist ab jetzt gefragt.
Und so dürfen wir in unsere schöpferische Rolle hineinwachsen, dasein, uns ausdrücken, unsere Stimme erheben, das Leben und die Gesellschaft mitgestalten – mit Präsenz.

Das große Aufräumen

Ich merke an mir, dass ich gleich Wünsche an den Wandel in mir habe, was es braucht:
ein Grundeinkommen für alle, regionale Wirtschaftsskreisläufe, eine neue Art von Politik und Entscheidungsfindung im öffentlichen Raum, eine freiere Art der Bildung, Landwirtschaft im Einklang mit der Natur, mehr Miteinander überall.

Aber erstmal ist das große Aufräumen dran:
Wischen wir die Tafel weiß.
Das heißt NICHT: „Schwamm drüber“

Wir gehen jetzt durch eine Zeit indem unsere innere Dunkelheit zutage tritt, in der alle Traumata getriggert werden. In der wir drohen, alles zu verlieren oder alles uns zu entgleiten droht.
Diese Abgrund-Erfahrungen und Ängste wollen wir am liebsten wegwischen, vermeiden.
Aber die jetztige Zeit fordert genau das Gegenteil – alles andere als „Schwamm drüber“.
Wenn wir uns mitten hineinstellen ins Feuer, in den Sturm, es fühlen und auftauchen lassen, da bleiben, mitten drin, dann verschwindet es!
Die Tafel wischt sich von selbst, wenn wir einverstanden sind und es geschehen lassen und das Leben diese Reinigung vollziehen lassen.

Wir dürfen unterscheiden lernen

Wann ist ein Gedanke, ein Gefühl, Drama oder Ablenkung da?
Wann lassen wir uns wegtragen von unserer Mitte?
Wann fallen wir aus der Präsenz heraus?
Um das zu lernen und zu üben, dafür brauchen wir einander aktuell sehr, denn das haben wir nicht gelernt. Wir können uns zum Lernen in – aktuell virtuellen –  Kreisen treffen. Es gibt so wunderbare Gruppen und Methoden und Zusammenkünfte, in denen genau das schon erprobt und gelebt wird.

Und dann leben wir nach dem Motto:
Wir sind da, mit allem.
Wir tun, was zu tun ist.
Wir folgen dem, was da ist.
Und das jeden Tag.
Das ist alles.
So einfach und leicht ist das dann :)

Wir haben lange genug die Kontrolle gehabt.
Jetzt darf es einfach werden.
Wir kehren in die natürliche Ordnung zurück.
Und das Leben lebt sich durch uns.

Ich freue mich auf den gemeinsamen Weg dahin.
Wie schön, dass Du auch dabei bist!

Herzensgrüße von Frederike

Transgenerationaler Wandel – wie sich etwas wendet

Neben dem Alltag bin ich seit Wochen in dem nicht Greifbaren, Vorsprachlichen.
Ich habe schon einiges geschrieben über Trauma, jetzt bin ich gefühlt mitten drin, und bin sehr dankbar für eine Initiative von Elisabeth und Cornelia zur Kollektiven Transformation:
Ihr Kriegsenkel-Kongress wird vom Fr, 13. – 22.3. stattfinden.
Sie hatten mich um ein Interview gefragt. Erst habe ich mich gewundert, dann gefreut, dann war in mir eine Betäubung…bis heute.
Es gibt eine Ebene, die ich erfassen kann. Und etwas bleibt verborgen, unaussprechlich. Schreibend nähere ich mich dem… Weiterlesen

Was wir bei den Tauberpionieren machen

Zuletzt habe ich von meinem Leserbrief bezüglich des Insektensterbens und der Agar-Wende berichtet. Der Brief wurde im Lokalblatt abgedruckt – und es wenig Resonanz. Jemand, der anrief und auf Missstände aufmerksam machte, und ein Person, die auf die Tauberpioniere aufmerksam wurde. Aber es gab auch keinen Gegenbrief oder ähnliches.
Ich habe von mir aus mit dem Öko-Winzer und dem schließenden Bio-Gemüse-Betrieb gesprochen: beide sind Kleinstbetriebe, die sich jetzt wegen der zunehmenden staatlichen Regularien und persönlicher Belastung aus ihrer Selbständigkeit zurückziehen. Sie übernehmen damit Verantwortung für sich. Eine Verantwortung für mehr ist ihnen zu viel. Eine verständliche Reaktion.
Das zeigt mir: Der Markt und die Agrarpolitik regeln das eher kaputt. Wir brauchen eine neue, eine andere Art von Gemeinschaft als den Markt.

Wie kommt das Neue in die Welt?

Ich habe meine Stimme in die Welt gesprochen, das war gut. Und es geht weiter – auf meine Art. Wie?
Ein Schlüssel ist der Umgang mit dem Monster-chen. Das tauchte bei unserem letzten Tauberpioniertreffen auf… aber das und noch mehr hier: Weiterlesen

Mein erster Leserbrief

Puh, das war und ist wirklich aufregend. Es gibt Momente im Leben, da merken wir: wir sind gefordert. Wir können dann sprechen oder schweigen. Ich habe gesprochen – etwas mulmig ist mir noch, nachdem der Artikel abgeschickt ist.

Kennst Du die Grünen Kreuze, die aktuell überall auf Wiesen und Äckern der Bauern zu finden sind? Ich hab gerade kein Foto, und will wegen Copyright auch keines aus dem Internet nehmen. Darum also und um das, was damit zusammen hängt, geht es mir. Weiterlesen

Sich getrennt fühlen verwandeln

Das Hauptproblem auf der Erde ist meiner Ansicht: Trennung und Getrenntsein.

Wobei das Wort Getrennt“sein“ schon in sich widersprüchlich ist…  Denn das Leben ist immer in Verbindung mit dem großen Fluss, mit dem Urgrund allen SEINs, mit dem Göttlichen.
Jetzt sind wir in einer Zeit, in der wir wieder alles zurückbringen in die Verbindung, alles wieder zurückkehrt in den Fluss des Seins.

Aber ich fange bei mir an. Wandel von innen nach außen ist ja mein Credo.
Und da stelle ich fest: Ich fühle mich gar nicht immer mit dem Leben verbunden. Oft fühlt es sich gedämpft an, neblig, und so gar nicht nach einem Fluss.
Ich habe mich ja viel mit Trauma befasst, und vor allem das Bindungs- und Entwicklungstrauma ist ein Mechanismus, der uns unser Leben lang „erfolgreich“ in der Illusion von Trennung festhält – vor allem, weil ich mich in der Regel gefühlsmäßig bzw. körperlich/physiologisch davon schwer lösen kann und damit identifiziert bin.

Von meinem Bewusstsein her weiß ich:
„Trennung ist nicht wahr.“
Trotzdem fühle ich mich öfter so.

Weiterlesen

Einladung zur Online-Gemeinsam-Gruppe

Ich erforsche gern, wie wir ins Neue kommen.
                      Das Neue beginnt in uns.
                      Es beginnt in jeder Begegnung.

                      An jedem Tag, in jedem Moment.

Hier unten ist mein 6 min Einladungsvideo für Dich –
Klick auf den Pfeil zum Abspielen, atme durch, werde langsam, spür, komm bei Dir an…

Infos und Anmeldung sofort, bis zum 3.12. hier.

Ich will ich mit Dir in Verbindung sein, spürend, wertschätzend, Schritt für Schritt.
Genau dazu will ich mit einer kleinen Gruppe über die nächsten 4 Monate in Kontakt sein.
Schau, ob Du den Impuls hast, dabei zu sein.

Ich freue mich, wenn Du Deinen Weg gehen willst!

Anmeldung sofort, bis zum 3.12. hier.

Herzliche Grüße von Frederike

Klima – eine neue Perspektive

Worum geht es wirklich?
Was liegt darunter, unter der Oberfläche?

Das ist die richtigen Fragen, die wir uns immer wieder stellen dürfen.
Die Pioneers of Change in Wien hatten Charles Eisenstein aus den USA eingeladen. Ein Vordenker, Autor, Kulturphilosoph – er sprach schon als Redner vor den Occupy-Wallstreet-Bewegung. Ein sehr bescheidener Mensch mit der Gabe, das in Worte und schöne Bilder zu fassen, was wir intuitiv alle spüren. Dass es dabei um eine gloabel Initiation geht, dazu mehr in meinem Video.

Was aus meiner Sicht ein wichtiger Gedanke von Charles Eisenstein war: einige von uns sehen die Erde als ein eigenes Lebewesen und sagen das auch. Aber: wir akzeptieren oft, dass diese Sicht als „spirituell“ bezeichnet wird – oder tun das sogar selbst.
Aber durch die Bezeichnung von etwas als „spirituell“ grenzen wir diese Wahr-Nehmung aus. Wir trennen „die normale Welt“ von der „spirituellen Welt“. Und dabei ist die Wahrnehmung der Erde als Lebewesen beispielsweise viel eher das Normale, das Wahre das das vermeintlich Normale. In unserem Leben, unserem Alltag, unserer Arbeit, haben wir das Heilige, das Wesen-liche, ausgegrenzt. Damit haben wir unsere Wahrnehmung auf die Materie begrenzt, auf die Welt der Dinge, auf die 3-D-Welt.
Wenn wir alles, das Lebendige, das zu Würdigende, das Gegenüber in allem wieder erlauben und als selbstverständlich ansehen, dann werden wir wieder ganz. Weiterlesen

Klimawandel – innen und außen

Ich war letzten Freitag auch auf der Klima-Demo, es war meine zweite. Bei der ersten im März war ich total geflasht, woher in unserer etwas konservativen Kleinstadt im Lieblichen Taubertal plötzlich 700 SchülerInnen auf der Straße herkommen!
Jetzt, ein paar Monate später, waren es nur halb so viele Teilnehmer.
Von einer bestimmten Schule waren gar nur noch 7 Schüler dabei statt vorher ca. 200.

Aber darauf kommt es nicht an.
Es kommt aufs Weitergehen an.
Auch, wenn es anders ist als beim Mal davor.

Die Menschen, die da sind, sind genau die richtigen.“
Rob Hopkins, Transition Town Gründer

Auch Du darfst weitergehen

Wir wissen noch nicht genau wie das aussehen wird, wo wir hingehen. Das ist so im Neuland. Das Entscheidende ist unsere Hoffnung und innere Gewissheit, dass etwas Neues möglich ist. Und dass wir uns dieser Hoffnung, dieser inneren Gewissheit orientieren und uns darin immer wieder bestärken.
Auch Du darfst weitergehen. Egal, was bei Dir gerade dran ist. Auf dem Weg in Dein persönliches Neuland. Weiterlesen

Befreiung vom Sklavenbewusstsein

Große Dinge brauchen Zeit. In mir hat ein Wandel stattgefunden, der sich über Jahre angebahnt hat – nun ist er eingerastet und auch in meinem Bewusstsein gelandet. Er verankert sich gerade wieder neu im Körper und in meinem Alltag:
Ich bin gefühlt durch ein Nadelöhr gegangen, und mein Selbst hat sich von meinem Ego emanzipiert.

In die Größe gehen

Mit „Selbst“ meine ich die stille Seite in uns, das tiefe Wissen, die berührbare Seite, die leise Stimme, das feine Gespür dafür wie es eigentlich gehört, auch wenn es unbequem oder traurig oder unangenehm ist. Aber halt wahr.
„Selbst“ meint die Seele, unsere Verbindung zum Göttlichen.
Das Sein, das einfach da ist, die Stimme der Wahrheit, die tiefe Verbundenheit mit dem, was ist. Sie darf wieder das Ruder übernehmen. Still und klar. Sie darf jetzt die Führung übernehmen und sich nicht mehr beirren lassen. Das ist die Herausforderung. Jeden Tag.
Viele von uns ahnen, dass es Zeit ist, endgültig den Schritt in die Freiheit zu gehen – und in die eigene Größe. Weiterlesen

Worauf wartest Du noch?

Heute geht es darum, loszugehen – auf eine äußere oder innere Reise. Was ist bei Dir dran?
Über eine äußere Reise schreibe ich im ersten Teil, weiter unten erzähle ich von meiner inneren Reise und vielleicht ist das auch was für Dich?

Reise im Außen
Dass Björn-Michael eine innere Ahnung hat – und dann bereit ist, loszulegen, das hat mich sehr gerührt. Ich finde: wir brauchen gerade dann Unterstützung, wenn wir noch am Beginn sind, am Wachsen und wenn wir gerade Neuland betreten. Deshalb unterstütze ich ihn gern und schreibe über seine ganz besondere Reise:
Björn-Michael radelt los: mit seiner Empathie-Radtour 2019. Start ist am 1.8.2019. Und am 10.8. ist er in Düsseldorf und am 25.8. ungefähr wieder zurück. Klimaschonend unterwegs zu sein war Björn-Michaels Wunsch. Und da er seit ein paar Jahren mit seiner Frau und 9jähriger Tochter in Cambridge (UK) wohnt, wird es jetzt eine Radtour von UK nach Düsseldorf und zurück. Björn-Michael ist ein eher introvertierter Mensch, der seine Qualitäten durch die Radtour auf eine größere Bühne bringt. Also: nicht jede/r muss einen Online-Kongress machen, um Neuland zu betreten ;)

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Von der Überforderung in die Krise, und zur Ernte?

Ich habe schön länger nichts geschrieben. Es kommt mir vor wie ein „Kreativitäts-Stau“: So vieles passiert auf verschiedenen Ebenen und über so vieles könnte ich schreiben….aber alles auf einmal geht ohnehin nicht.
Das kennst Du vielleicht auch?
Irgendwie wird das Erleben in der heutigen Zeit immer dichter, intensiver – von außen gesehen schneller. Und wir kommen kaum hinterher., das zu sortieren. – Wenn dann noch eine zwischenmenschliche Eskalation – ein Fehler – eine Sache, die nicht gut läuft – eine Situation, die uns entgleitet – dazukommt, dann herzlichen Glückwunsch….Dann ist die Überforderung oder die Krise da.
Naja, und das „herzlichen Glückwunsch“, das meinen wir eigentlich in diesem Kontext ironisch. Aber: ich meine es jetzt auch ernst….!
Denn es ist zugleich eine besondere Chance.

Überforderung + meine WegbegleiterInnen-Gruppe
Kürzlich ist meine Online-Gruppe nach 4 Monaten gemeinsamer Reise ins Neuland geendet. Wir waren eine Gruppe von dreizehn Frauen (+ ich) und einem Mann und sind auch in Phasen gewesen, in denen wir in diese Bereiche der Überforderung hereingekommen sind.
Auch ich als Gruppenleiterin. Ich wollte natürlich alles gut im Griff haben; ich wollte allen eine so angenehme Reise wie möglich bieten – und eine bestmögliche Erfahrung im Neuland.

Und was ich feststellte: Das geht gar nicht:
Denn das Neuland und die Überforderung gehören zusammen – genau dadurch wachsen wir.
Genau dadurch öffnen sich Türen. Genau dadurch kommen wir uns und einander näher. Genau dadurch können wir Zugang zu einer neuen Ebene bekommen.
Das ist in der WegbegleiterInnen-Gruppe geschehen.
Und ich bin immer noch erstaunt, berührt und demütig zugleich, auf welche tiefen Prozesse sich die WegbegleiterInnen in der Gruppe eingelassen haben, welche gegenseitige Unterstützung da war und welcher Wandel, welche Veränderungen, welches Wachstum stattfinden konnte!
Das waren aus meiner Sicht wahrliche Neuland-Erfahrungen, die dort stattgefunden haben! Und das hat mein Herz sehr erfreut.
Es spricht auch sehr für die Teilnehmenden, für den Mut, das Einlassen und gegenseitige Respektieren aller Beteiligten! Dank Euch nochmal!

Ja, ich habe wieder gemerkt: in einer solchen Welt möchte ich leben – in der wir so unterwegs sind! In der wir so in Schulen, Familien, Firmen, Behörden…miteinander umgehen. – Ist das möglich? Können wir sogar so arbeiten?

Ein Video: Überforderung – Krise – Chance
Ich teile mal hier ein 7-min Video mit Dir, das ich zu der Zeit aufgenommen habe, als es gerade um das Thema „Krise, Überforderung, meine Rolle“ ging. In der Zeit war ich gerade auf einem Treffen von Wirtschaft + Spiritualität (spirit plus e.V.) gewesen. In dem Video merkst Du wie eine Krise und eine Überforderung zu einer Chance werden können und uns zu einer Ernte führen können


Apropos Ernte: hier kannst Du das Feedback lesen, das ich aus der WegbegleiterInnen-Runde bekam. Und ich finde, würdigen gehört dazu. Feiern ist würdigen, ernten. Also hab gern Anteil, wenn Du magst:
Weiterlesen

Du darfst….!

Du darfst …durchatmen – und Dich zurücklehnen.
Du darfst bei Dir sein,
ganz bei Dir, für diesen Moment.
Du darfst eintauchen und ankommen.



Du darfst Dir jetzt erlauben, Erwartungen nicht zu erfüllen.
Du darfst alles da draußen auf sich beruhen lassen – und den Sog eines Vakuums spüren.
Du darfst anders sein. Denn Du bist anders…!

Du darfst Dir erlauben, stehen zu bleiben.
Du darfst nach innen gehen und die Stille ertragen.
Du darfst langsam werden.
Keine Antwort geben. Keine Antwort wissen. Raum lassen. Warten, was kommt.

Du darfst Dir erlauben, innerlich weich zu werden, darin berührbar zu sein. Du darfst Dich anderen so zeigen – genau so.
Ihre Irritation sieh als Kompliment für Dein Vermögen, neue Räume betreten zu haben.

Du darfst eine neue Richtung wagen – unbekannt.
Und Du darfst gehen. Schritt für Schritt – ohne genau zu wissen wohin.
…die Sorgen am Rand einfach freundlich grüßen, stehenlassen und passieren. – Worauf wartest Du?

Und: Du darfst zurückschauen und sogar Deine Geschichte neu schreiben! Auch dort in eine neue Richtung abbiegen.

Du darfst das, was Du gebraucht hättest, hinzufügen.
Und das, was zu viel war, mit einem „Das-ändere-ich-jetzt!“ wegzaubern.
Du darfst Dir das Schöne ausmalen, das Du gebraucht hättest:
Würde, Gehalten-Werden, Schutz und Zartheit, Erkannt-Werden, stille und laute Freude, Du-sein-dürfen, genug Raum für Neugier und Lebendigkeit.
Du darfst das Leben jetzt so gestalten, dass es Dich einladen würde – auch im Rückblick!
Wenn ich das tue – mein Leben neu ausmalen – dann begegnen sich Sinken und Aufrichtung.
Und ein stilles Lächeln huscht über meine Lippen und trifft auf die Tränen meiner Rührung.

So schaffe ich Frieden in mir.
Frieden mit meiner Vergangenheit und einen Ruhepunkt, von dem aus ich gut in die Welt schauen kann. Und gut losgehen kann.
Vielleicht gleich – vielleicht morgen – vielleicht dann, wenn es Zeit ist.

Mit diesem Frieden kann ich die Welt um mich segnen – die Pflanze vor mir, den Vogel im Baum oder das Wasser im Fluss.
Sie tragen diesen Segen weiter in die Welt hinaus.
Und wieder ein Lächeln über meinen Lippen…

Ja, Du darfst all das. Denn so beginnt Großes.

Sei von Herzen
gegrüßt von
Birte Frederike*

*Teil meiner neuen Geschichtsschreibung ;)

Haben wie die innere Ausrichtung verloren?

Ich habe in meiner laufenden WegbegleiterInnen-Gruppe viel über unsere innere Ausrichtung gesprochen.
Die Ausrichtung ist für mich die Basis, wenn ich im Neuland unterwegs bin

„Deine einzige Pflicht, wenn das Leben Dich sehr fordert:
Wende Dein Gesicht zur Sonne.“

…So habe ich es mal formuliert.
Die Sonne steht für mich für Licht, Wärme, Liebe. Ich kann mich innerlich zur Sonne und mir vorstellen, dass sie auf mich scheint und mich innerlich wärmt. All meine Fragen, Sorgen, Gefühle kann ich in dieses Sonnenlicht stellen. Letztlich ist die Sonne die Kraft des Lebens selbst, die große göttliche Kraft – sie ermöglicht das Leben und ist auch die liebende, ordnende Kraft dahinter.

Und diese Ausrichtung haben wir aus dem Blick verloren.

Wir suchen hier und da. Wir probieren dies und das. Wir machen alles Mögliche. Wir essen, wellnessen, surfen, liken, shoppen im Netz.
Wir suchen im Außen.
Und dabei ist es innen zu finden: indem ich innehalte und mich wieder auf diese große und ordnende Kraft des Lebens beziehe.

Indem ich oft nicht weiß wie – aber die Absicht und die Ausrichtung auf das, was Leben, Wärme und Ordnung spendet, ist die Weichenstellung, die mir hilft!
Dort kann ich so sein wie ich gerade bin, mich so fühlen wie ich mich gerade fühle – und alles kann sich ordnen, zu Boden sinken, ich kann mich zurücklehnen und loslassen und innerlich weich werden, durchatmen.

Es tut gut und es hilft mir, wenn ich mich im Laufe des Tages stets wieder innerlich ausrichte, ruhig werde, in meinen Körper spüre, mich wärmen lasse und für einen Moment im Licht der Sonne verweile. Und einfach atme.

Ausrichtung – so geht’s

  1. Halte kurz inne – das geht überall, jederzeit
  2. Richte Dich innerlich aus zur Sonne, zur lebensspendenden Kraft
  3. Lass die Sonne in Deinen Körper scheinen
  4. Falls Unruhe, Dumpfheit oder ein Gefühl da ist: unterscheide: Du hast vielleicht dieses Gefühl – aber Du bist nicht dieses Gefühl!
  5. Lass Dich und alles in Dir von der Wärme berühren und atme die Liebe, die Wärme, die Sonnenstrahlen ein
  6. Du brauchst nichts weiter zu tun

Wenn es nicht klappt, was dann?

Manchmal kann es sein, dass ich keinen Bezug bekomme und dass ich die Ruhe, die Wärme in mir nicht spüren kann. Das kann daran liegen, dass ich gerade in einer Trennung vom Leben bin, dissoziiert.
Leider ist diese innere Trennung eher das „Normale“ in unserer Gesellschaft. Deshalb fällt es uns nicht auf – weil ja alle oft so sind.

Bei den vielen 1:1 Wegbegleitungen in den letzten Monaten stelle ich fest: gleich zu Beginn des Lebens sind viele von uns schon auf eine Trennung vom Leben gestoßen. Viele sind schon im Mutterbauch oder als Säugling nicht willkommen gewesen und nicht mit Wärme, einer inneren Zuversicht und einem „Ja“ zum Leben empfangen worden.

Wie wir aus der Traumaforschung wissen, bewirkt das bei den noch ganz offenen, auf Schutz und Halt angewiesenen jungen Erdenwesen einen Dauer-Grund-Stress im Nervensystem. Es kann deshalb sein, dass sich das Leben dann später zwischen den zwei Polen „ funktionieren + getrieben-sein “ und „auf dem Sofa abhängen + nichts tun wollen“ abspielt.
Das sind die Pole der Über- und Unterregulierung des Nervensystems.

Was in dieser Verlorenheit zwischen den zwei Polen hilft ist: ein Gegenüber.
Eine Person, die da ist. Und die ermöglicht, dass ich mich spüren – und mit mir in Kontakt kommen kann.

So hilft die innere Ausrichtung

Mir hilft deshalb die innere Ausrichtung. Sie ist wie eine Erinnerung und eine Weiche, die ich mir immer wieder stelle.
Es ist ein erstes Gegenüber, ein erstes „Du“ – und eines, das bedingungslos da ist, jederzeit, ganz für mich. Auch wenn die Sonne gerade nicht sichtbar ist – kann ich sie mir vorstellen, ihre Wärme, ihr Licht, denn irgendwo da draußen ist sie. Und zugleich helfen mir andere Menschen, die ebenfalls in dieser Ausrichtung sind.

Denn wir leben in einer Zeit, in der wir alles „machen“ wollen.
Aber darum geht es nicht.

Es geht darum, dass wir wieder zurückfinden in die innere Ausrichtung.
Dass wir die Führung übernehmen und der Sonne entgegen segeln.
Anstatt uns von den Stürmen der heutigen Zeit auf der Weite des Meers hin- und her treiben zu lassen. Und anstatt uns sagen zu lassen, wie wir sein müssten, wie es andere machen, was wir am besten kaufen oder liken könnten.
Die Sonne ist immer da – auch wenn gerade Wolken dazwischen sein mögen!
Also: innehalten – ausrichten – innere Berührung spüren und atmen – nichts weiter tun

Hilft mir das in meinem praktischen Leben??

Wir sind mit allen möglichen Dingen in unserem Alltag beschäftigt. Vielleicht fragst Du Dich: „… mich innerlich ausrichten – und dann soll alles gut sein…?!“

Und wenn wir ehrlich sind:
wir haben lange genug alles andere unternommen, waren lange genug getrieben und hier und da beschäftigt, um irgendwo hinzukommen.
Es war ganz schön anstrengend.
In unserem Job laufen wir im Hamsterrad. In Sachen Klimaschutz sind wir gesellschaftlich nicht wirklich vorangekommen. Es gibt immer noch viele Kriege auf der Erde. Die Schere zwischen Arm und Reich wird nicht kleiner.
Aber all das heißt nicht, dass wir uns noch mehr anstrengen müssen, noch getriebener sein müssen. Im Gegenteil. Genau deshalb ist Zeit zum Innehalten und Ausrichten

Wenn wir aus der Sicht des großen Ozeans mit seiner unendlichen Weite, seinen Untiefen, Stürmen und Strömungen schauen – wie soll es da jemals anders sein als ein Getrieben-sein auf dem großen Meer…?
Aber wenn wir aus Sicht der Sonne schauen, dann ist es klar:
„Schau hierher – von hier kommt das Licht, die Wärme, das Leben!“

Das Ausrichten heißt, dass wir nichts tun müssen – nur spüren wie es uns innerlich geht und wir ahnen dann: irgendwie geht es weiter.

Es hilft uns, dass wir uns trauen zu Fragen zu stellen – auch wenn es unüblich ist.
Es hilft uns, dass wir nicht mehr „ja“ sagen, wenn uns nach „nein“ zumute ist.
Es hilft uns, dass wir in Verbindung gehen – auch wenn alles uns in die Trennung drängt.
Es hilft uns, zu äußern, dass wir uns sehnlichst etwas Neues wünschen.

Es baut uns auf. Und bringt uns in Verbindung.
Wir sind nicht allein.
All das birgt eine Kraft, die nicht zu unterschätzen ist.

Deshalb:
„Deine einzige Pflicht, wenn das Leben Dich sehr fordert:
Wende Dein Gesicht zur Sonne.“

Lass uns zur Sonne schauen und in diese Richtung segeln! :)

Hinterlass gern einen Kommentar oder trau Dich zu fragen.

Von Herzen, Birte